Gerhard Rohn

Die Geschichte des Math.-Nat. Gymnasiums

 

Die Entwicklung des Math.-Nat. Gymnasiums in den letzten 25 Jahren (1962 – 1987)

 

Der Schulneubau
„Eine Schule platzt aus allen Nähten.“

 

Nach der Wiederherstellung des oberen Schulgebäudes und der Fertigstellung des Umbaus des unteren Gebäudes 1958/59 herrschte in der Schule das Klassenraumprinzip. Dies bedeutete, daß für jede Klasse ein Stammklassenzimmer zur Verfügung stand. Ferner gab es Fachräume für die Naturwissenschaften (Chemie, Physik, Biologie), Kunst, Musik, Sport und Werken. Doch bedingt durch die stürmische Entwicklung der Schülerzahlen reichte bereits Mitte der 60er Jahre das vorhandene Raumangebot für die bestehenden Klassen nicht mehr aus, so daß das Klassenraumprinzip aufgegeben werden mußte.

 

In einer ersten Phase behalf man sich mit einer „Umwidmung” anderer Räume. So wurden Garderoben, Werkräume und Kellerräume zu Klassenzimmern, und sogar die Aula mußte für Unterrichtszwecke verwendet werden. Jedoch auch diese „Umwidmung” erwies sich angesichts der weiter steigenden Schülerzahlen als unzureichend. So ging man in einer zweiten Phase dazu über, flurweise „Wanderklassen” einzurichten (Flursystem). Dieses System wurde in einer dritten Phase auf alle Klassen ausgedehnt. Dies bedeutete, daß alle Klassenzimmer, die stundenweise leergestanden hätten, weil die betreffenden Klassen Unterricht in speziellen Fachräumen oder Sport auf verschiedenen Plätzen hatten, nun von fremden Klassen mitbenutzt wurden. Die Raumnot wurde aber so drückend, daß im Schuljahr 1973/74 zehn Klassen der Jahrgangsstufen 6 und 7 in die obere Etage des Schulhauses Bleichstraße „ausgelagert” werden mußten (Ausweichsystem). Welche Schwierigkeiten sich für die Stundenplanung ergaben, wenn Lehrer in zwei entfernten Schulgebäuden unterrichten, ganze Klassen nach jeder Stunde die Räume wechseln und sich auf „Wanderschaft” begeben mußten, ist offensichtlich. Allerdings war diese Entwicklung aufgrund der demographischen Entwicklung, einer verstärkten Bildungswerbung und einem erleichterten Zugang zum Gymnasium (Abschaffung der Aufnahmeprüfung und des Schulgeldes) abzusehen.

 

So beschloß auf Drängen der Schulleitung der Rat der Stadt Mönchengladbach im Jahre 1968 einen Neubau für das Städtische Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium. Für den zu errichtenden Neubau wurden drei Grundstücke zur Auswahl gestellt: ein Grundstück zwischen Rheydter-, Flieth-, Viktoria- sowie Kronprinzenstraße, ein weiteres an der Ecke Waldnieler-/ Aachener Straße (Klausner-Gelände) und ein drittes im Bergerfeld nördlich der Sonderschule Dülkener Straße (heute ist hier ein Sportgelände). Der Rat der Stadt folgte den Vorstellungen der Schulleitung und beschloß, den Neubau auf dem Gelände zwischen Rheydter- und Viktoriastraße zu errichten. Bereits 1968 wurde ein Wettbewerb für Neubauplanung ausgeschrieben, die die Architekten Brunert-Mory-Osterwalder-Vielmo im Frühjahr 1969 gewannen. Ihnen wurde auch die Bauleitung übertragen. Bis zum ersten Spatenstich am 26. Juli 1974 durch den Leiter der Schule, Oberstudiendirektor Schafhaus, vergingen aber noch fast fünf Jahre. In dieser Zwischenzeit „platzte die Schule aus allen Nähten”. Man tröstete sich in der Lehrerschaft, bei Eltern und Schülern mit der Hoffnung, daß man bald ein neues, großes Gebäude beziehen könne.

Am Wochenende tat Oberstudiendirektor Werner Schafhaus (links) den ersten Spatenstich für den Neubau des Math.-Nat. Gymnasiums in Mönchengladbach an der Rheydter- und Viktoriastraße. Man rechnet mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren. Im neuen Schulgebäude werden Jungen und Mädchen aufgenommen. Das wichtige Ereignis des Baubeginns wurde hier auf unserem Foto von Kameramann Dr. Friedrich Wilhelm Neumann für die Schulchronik gefilmt.

Fehlende Schulbaumittel und u. a. Änderung der Baupläne gemäß neuer Baurichtlinien waren die Hauptursachen für die Verzögerung. Die Verzögerungen bei der Planung und Erstellung des Neubaus hatten jedoch auch Vorteile. So wurden Verbesserungen der Planung insofern erzielt, als moderne pädagogische Aspekte stärker berücksichtigt wurden. Ferner wurde das Raumangebot selbst variiert. Erst im Frühjahr 1977 ging der Neubau seiner Fertigstellung entgegen. Nach dem Umzug, bei dem Lehrer und Schüler halfen, begann am 22. August das Schuljahr 1977/78 im neuen Gebäude. Allerdings mußte der Sportunterricht noch auf den Sportstätten anderer Schulen und auf Vereinsanlagen gegeben werden. 1978 hatte auch dies ein Ende, die neue Vielzweck-sporthalle war fertiggestellt.

 

Die Konzeption des neuen Schulgebäudes aus pädagogischer Sicht

 

Betrachtet man die überwiegende Zahl der Schulgebäude , die Ende des vergangenen und bis in die 60er Jahre unseres Jahrhunderts gebaut, erweitert oder nach Kriegsende wiederhergestellt wurden, so läßt sich ein Grundtypus erkennen, der gewisse „Ordnungsvorstellungen” des alten Obrigkeitsstaates nicht verleugnen kann. „Grob vereinfacht läßt sich diese Schulbaukonzeption auf die Formel reduzieren: Ein Schulgebäude besteht aus Gängen, an denen zu einer oder zu beiden Seiten Klassenräume liegen, aus Fachklassen, die wiederum durch Gänge voneinander getrennt sind, aus einer Turnhalle, einer Aula, Verwaltungsräumen und einem Schulhof.” (OStD Schafhaus)

 

Ungefähr seit 1960 trat verstärkt ein Wandel des gesellschaftlichen Bewußtseins im Hinblick auf die Institution Schule ein. Nicht zuletzt wurde der Wandel durch die Abkehr von einer autoritären und Hinwendung zur demokratischen Form bewirkt. Hinzu kam, daß erheblich größere Kreise der Gesellschaft als früher eine weiterführende schulische Bildung und Ausbildung für notwendig erachteten. Im Zuge dieser Bewußtseinsänderung wurde vor allem der neueren Pädagogik erhebliches Vertrauen entgegengebracht. Dies alles, verbunden mit einer intensiven Bildungswerbung, führte mit zu einem Anschnellen der Schülerzahlen, die selbst durch Neugründungen von Gymnasien nicht mehr aufzufangen waren. Baut man aber ein neues gymnasiales Schulgebäude, müssen nicht nur die momentanen, sondern auch die zukünftigen Schülerzahlen und besonders die modernen pädagogischen Erfordernisse in die Planung des Neubaus einbezogen werden. Die Zeitschrift „Entwurf und Planung” schrieb bereits 1969: „Wichtigstes Merkmal dieser Veränderung ist das Wegfallen des Frontal-Unterrichts und des Lehrers als einziger Informationsquelle. Statt dessen wird die Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit, das Seminar mit einem Lehrer oder mehreren Lehrern zur gleichen Zeit und werden die vielfältigen Lernmaschinen weite Gebiete des Unterrichtens übernehmen. Das bedeutet, daß die Jahrgangsklasse verschwinden muß und an ihre Stelle der stets wechselnde Verband gleicher Intelligenz- und Interessenbereiche verschieden alter Schüler treten wird. (…) Die vielfältigen Forderungen, die progressive Pädagogen an die neuen Schulen stellen, haben die Architekten unglaublich schnell aufgegriffen und nach kurzer Zeit bereits so etwas wie einen Kanon neuen Schulbaues entwickelt. Die geheime Losung heißt ,Flexibilität und Variabilität von Raum und Nutzung’.”

 

Diesen futuristischen Schulplanungen standen im Jahre 1968 aber die Realitäten entgegen. Eine Wirtschaftsrezession, die das Land Nordrhein-Westfalen, besonders aber die Stadt Mönchengladbach in ihrer Finanzkraft traf, verhinderte eine schnelle Bereitstellung der Baumittel. Die Kosten für Schulneubauten sind nämlich Ausgaben, die in erster Linie die Stadt als Schulträger aufzubringen hat, auch wenn der Schulträger vom Land Zuschüsse wegen des allgemeinen öffentlichen Interesses an Schulneubauten bekommt. Die Hergabe von Landesmitteln für Schulprojekte war aber gebunden an Schulbaurichtlinien und an vorgegebene Schulbauprogramme. Diese Richtlinien galten auch für den Neubau des Math.-Nat. Gymnasiums. Im Grunde gehen diese Richtlinien in modifizierter Form auf eine pädagogische Konzeption des Jahres 1954 zurück.

 

1968 hatten sich aber bereits wesentliche Veränderungen in der pädagogischen Konzeption und in der Schulorganisation ergeben, deren Realisierung in einem Gebäude alter Art kaum mehr durchführbar war. Aus diesen Grundüberlegungen heraus ergibt sich zwangsläufig die Notwendigkeit einer engen Kooperation zwischen Schulleitung, Bauleitung und Schulverwaltung schon bei der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs. Dies war um so mehr notwendig, wenn man bedenkt, daß die Architekten bei Schulneubauten „Neuland” betraten: „ . . . Schulbau in der Bundesrepublik Deutschland (wird) auf Jahre hinaus ein Tasten im Dunkeln sein, (weil) weder der Auftraggeber ein pädagogisches und bauliches Programm bieten kann, das Aussicht auf baldige Verwirklichung hat, noch der Architekt Lösungen anbieten kann, deren ,Richtigkeit’ er beweisen könnte.“

 

Dies war die Ausgangslage, als der Rat der Stadt den Schulneubau beschloß. Die Schulleitung entwickelte nun ihrerseits im Vorfeld des auszuschreibenden Architektenwettbewerbs Vorstellungen, deren Ziel es war, „durch geschickte räumliche Gruppierungen der Unterrichts- und Verkehrszonen im Innern des Gebäudes und ihrer gegenseitigen Lage zueinander sicherzustellen, daß trotz der Bindung an die Schulbaurichtlinien Schule von morgen nicht in einem Gebäude von gestern arbeiten muß.”

 

Um das bisherige System von Klassenräumen und dazwischenliegenden Fluren zu überwinden, wurde eigens ein „Raumgruppenschema” erstellt, d. h., alle für eine Schule benötigten Räume und Einrichtungen werden zu bestimmten Fachgruppierungen zusammengefaßt unter Berücksichtigung der auftretenden Unterrichtsabläufe und Verkehrsströme. Es berücksichtigt ferner, daß das Schulgebäude nicht nur Unterrichtszwecken dient, sondern auch Möglichkeiten zur Kommunikation bieten soll, und daß Räumlichkeiten für Freistunden der Schüler bereitgestellt werden müssen.

 

Als der Architektenwettbewerb dann ausgeschrieben wurde, gingen die Ergebnisse dieser Vorüberlegungen als zwingender Bestandteil in die Wettbewerbsaufgabe ein: „Bei Einhaltung der gegenwärtigen baurechtlichen und schulbau-rechtlichen Vorschriften soll das Schulgebäude nach Möglichkeit für zukünftige Strukturen und Entwicklungen des Schulwesens offen sein (z. B. Übergang vom Stammklassensystem zum reinen Fachklassensystem). Daher müssen die im Raumprogramm aufgeführten Räume zu bestimmten Gruppierungen zusammengefaßt werden. Diese geforderte Zusammenfassung ist aus dem Raumgruppenschema ersichtlich.”

 

Nachdem der Wettbewerb abgeschlossen worden war, wurde der erste Preisträger mit der Bauausführung beauftragt. Nun hätte man seitens der Schulleitung beruhigt abwarten können, bis der Neubau fertiggestellt worden wäre. Vergleicht man aber die Pläne des Architektenbüros mit einer Skizze des tatsächlich entstandenen Neubaus, so stellt man doch ganz erhebliche Veränderungen fest, man kann sogar sagen: Hier ist ein völlig anderes Planungskonzept realisiert worden. Schon kurz nach Abschluß des Wettbewerbs wurden in mühevoller Arbeit von den Fachkonferenzen für alle Fächer die komplexen Abläufe des Unterrichts- und Erziehungsgeschehens erneut analysiert. Die sich daraus ergebenden Erfordernisse hinsichtlich der Nutzung, Lage und Ausstattung der Unterrichtsräume, der Kommunikations- und Informationsbereiche wurden nach Abstimmung mit der Lehrerkonferenz und der Schülermitverwaltung festgeschrieben und als Raumbuch herausgegeben. Das Raumbuch wurde als pädagogischer Leitfaden, der Anregungen und Hinweise für die weitere Einzelplanung geben sollte, der Schulverwaltung, ferner der Bauverwaltung und dem bauleitenden Architekten übergeben.

Luftbild: Freigegeben durch den Regierungspräsidenten Düsseldorf Nr. OV16 vom 14. 1. 1987.

Wie gravierend die Planungsänderungen teilweise waren, zeigen die folgenden Beispiele:

 

Ursprünglich sah der Plan eine teppichartige Bebauung vor, d. h., daß z. B. bestimmte Fachräume (etwa für Deutsch, Fremdsprachen, Kunst, Technik, Mathematik) zu Gruppeneinheiten – eben Teppichen – zusammengefaßt werden sollten. Diese Art der Bebauung hätte zu einer großen Ausdehnung des Gebäudekomplexes mit so langen Wegen geführt, daß eine Durchführung des üblichen Unterrichts nicht möglich schien. Die Ausdehnung des Schulkomplexes hätte die Übersichtlichkeit und die Pausenaufsichten erschwert, ferner wäre für die Sportstätten auf dem Gelände zu wenig Platz gewesen.

 

Durch Verbreiterung der Klassenräume, ohne daß sich die Lichtverhältnisse im Raum verschlechterten, wurde der Gebäudekomplex kompakter, lange Wege wurden vermieden, für die Sportstätten gewann man Platz, die Übersichtlichkeit konnte verbessert werden.

 

Auch war anfänglich geplant, daß der Gesamtkomplex zwei Gebäudeteile haben sollte, die mit einer teilweise brückenartigen Überbauung verbunden werden sollten. Zwischen den Gebäudeteilen war ein öffentlicher Weg (Schiene) vorgesehen. Dadurch hätte die Schule die Geschlossenheit für eine ungestörte und konzentrierte Arbeit verloren. Außerdem war das Pädagogische Zentrum außerhalb des Gesamtkomplexes geplant und noch durch ein Stuhllager vom übrigen Gebäude abgeschlossen gewesen. Es hätte in dieser Lage seine Aufgabe als Kommunikationszentrum nicht erfüllen können und es hätte keinen unmittelbaren Zugang zum Informations- und Studienzentrum gehabt. Auch das Informations- und Studienzentrum wirkte über der Schiene wie ein „elfenbeinerner Turm” ohne Aufforderungscharakter, es hätte eines Willensaktes bedurft, wollte man es besuchen. Die musischen Räume (Kunst-Musik-Werken) grenzten unmittelbar aneinander, eine gegenseitige Störung wäre mit Sicherheit nicht auszuschließen gewesen. Die „Chemie” lag nach dem Planungsvorhaben nicht zwischen der „Physik” und der „Biologie”, damit wäre eine wechselseitige Benutzung erschwert worden.

 

Eine Änderung der Planung wurde erreicht, indem man zwar das ursprüngliche Konzept der zwei Gebäude beibehielt, einen Trakt (C-Trakt) aber parallel zum anderen Trakt (A-Trakt) „verschob” und in die Mitte zwischen dem C-Trakt und dem A-Trakt das Pädagogische Zentrum und darüber das Studien- und Informationszentrum einplante. Damit lagen beide Zentren im „Herzen der Schule”. Innerhalb des Gebäudes führen alle Wege zu diesen Zentren. Der öffentliche Weg zerschnitt nun nicht mehr den Schulkomplex, da er um ihn herumgeführt wurde. Musik- und Kunsträume wurden durch einen Innenhof getrennt, die „Naturwissenschaften” wurden als Flachbau separat dem A-Trakt angegliedert. In der Mitte dieses zusätzlichen Traktes (B-Trakt) liegen die Sammlungsräume. Um sie herum, aber von allen Seiten erreichbar, sind die Hörsäle und Übungsräume der verschiedenen Naturwissenschaften angeordnet, die aber nun wechselseitig benutzt werden können. Durch diese Änderungen wurde – unter Berücksichtigung der Schulbaurichtlinien, der Bauordnung, der Nutzungsbeschränkungen des Grundstücks, der technischen Aspekte bei der Bauausführung, der Baukostenfrage, der städtebaulichen und landschaftsgestalterischen Vorgaben – ein „Optimum aller in der Überarbeitungsphase entstandenen Pläne” erreicht.

 

Der Schulneubau enthält neben vorzüglichen Unterrichts- und Fachräumen, die in ihrer Größe je nach Bedarf variiert werden können, auch noch Bereiche, in denen die Schüler die Möglichkeit haben, in ihren Freistunden in Ruhe zu arbeiten, sie können sich zurückziehen oder mit anderen kommunizieren. Das Pädagogische Zentrum dient somit der Kommunikation im Schulalltag und ist zudem der Ort für die verschiedensten Arten gemeinschaftsbildender und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schulgemeinde stärkender Veranstaltungen. Hier finden statt: Schülerfeste, Konzerte, Schultheateraufführungen, Diskussionsabende, Vorträge, Ausstellungen von Schülerarbeiten aus den verschiedensten Unterrichtsfächern, Präsentation der Ergebnisse aus klassen- und kursübergreifender Projektarbeit (z. B. Mönchengladbach in der NS-Zeit), ferner Informationsveranstaltungen für Schüler und Eltern.

 

In der zentralgelegenen, von drei Seiten lichtdurchfluteten Bibliothek können Schüler und Lehrer ungestört arbeiten. Die Ausstattung gewährleistet ein individuelles Studieren.

 

Die Atmosphäre der Cafeteria mit ihrer Aussicht auf das „Amphitheater”, das gelegentlich auch für Grillabende benutzt wird, fördert das Gespräch mit den Mitschülern und Lehrern. Wer sich in den Pausen sportlich betätigen will, kann die Außensportanlagen zum Minitennis oder Fußballspielen benutzen.

 

In der Festschrift zur Einweihung des Schulgebäudes lobte Oberstudiendirektor Schafhaus den Neubau: „Die klare Gliederung des gesamten Baukörpers sichert trotz seiner Größe Überschaubarkeit. Die Offenheit, der Verzicht auf Abgeschlossenheit, die das Zusammenleben von Lehrenden und Lernenden in der Schule kennzeichnen, haben in den vielen Glaswänden mit reizvollen Durch- und Ausblicken konkreten Ausdruck gefunden. Trotzdem fühlt man sich als Benutzer des Gebäudes nicht zur Schau gestellt, sondern geborgen.” Aber er mahnte auch im Hinblick auf die „Funktionstüchtigkeit des Schulgebäudes”, daß für Pädagogen der Schüler der Maßstab bleiben muß. „Schulgebäude können und dürfen nur Instrumente der umfassenden Erziehung und Bildung sein, die vor allem dem Schüler dienen soll. Entscheidend ist, daß sich in einem Schulbau Lebensgemeinschaften entfalten können, deren Partner einerseits Kinder bzw. heranwachsende Jugendliche und andererseits Erwachsene sind, die in fördernder Weise zur positiven Entwicklung der jungen Menschen beitragen. (…) Wenn es (das Schulgebäude) mit seinen ausgezeichneten Möglichkeiten dazu beiträgt, Schulgemeinde als Lebensgemeinschaft bewußt zu erfahren, dann haben alle, die an ihm gearbeitet haben, und alle, die in ihm arbeiten, ein wichtiges Ziel erreicht.”